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ITU World Triathlon 2015 in Hamburg – Feuer und Flamme für Olympia?

Am Wochenende vom 18.07 – 19.07.2015 fand der offizielle ITU World Triathlon 2015 in Hamburg statt. Die Veranstalter betiteln das Sport-Event in der Hansestadt Hamburg selbst als den „größten Triathlon“ der Welt mit ca. 10.500 Sportlern. Denn neben den Profi-Rennen der ITU Serie durften auch am Samstag und Sonntag die Hobby-Sportler und „Jedermänner/-frauen“ an den Start gehen und sich in den drei Sportarten – Schwimmen, Radfahren und Laufen messen oder versuchen.

ITU World Hamburg: Elite Rennen der Herren im Triathlon
ITU World Hamburg: Elite Rennen der Herren im Triathlon

Die Strecke war wie bereits im vergangenen Jahr im Herzen der Stadt in Hamburg angesiedelt. So starteten die Athleten mit dem Schwimmen in der Hamburger Binnenalster, gefolgt von der Radstrecke über die Mönckebergstraße, Jungfernstieg, Lombardsbrücke, Gänsemarkt und Poststraße mit Wechselpunkt auf dem Hamburger Rathaus bzw. auf dem Jungfernstieg und einer Laufstrecke ebenfalls am Jungfernstieg. Zentraler kann eine Wettkampfstrecke in einer Großstadt nicht liegen, was wohl auch unter anderem zum Erfolg der Veranstaltung führt und rund 200.000 Zuschauer an den beiden Tagen anlockte.

ITU World Triathlon Serie

Die Profis bestritten den Wettbewerb über die „Sprint“-Distanz: 0,75km Schwimmen, 20km Radfahren und 5km Laufen wie im Tableau vorgegeben. In den anderen Wettbewerben gab es im Jedermannwettbewerb neben der Sprint-Entfernung die olympische Distanz am Sonntag mit 1,5km Schwimmen, 40km Radfahren und 10km Laufen. Ebenso traten am Sonntag die 20 Nationen der Mixed-Teams in der Staffel-Weltmeisterschaft an, also insgesamt über 10.000 Teilnehmer.

In den beiden Profi-Rennen am Samstag kämpften die besten Triathleten der Welt um ein Preisgeld und Ranglisten-Punkte bzw. die Qualifikation für die kommenden olympischen Spiele.

“Hamburg ist Feuer und Flamme“

Gewinner des ITU World Elite Triathlon 2015: Vincent Luis
Gewinner des ITU World Elite Triathlon 2015: Vincent Luis

Apropos Olympische Spiele: Die Stadt Hamburg will mit dieser Sport-Veranstaltung beweisen, dass sie und auch die Fans und Organisatoren bereit sind, für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024! Denn hierfür haben sich die Vertreter der Stadt bereits beworben und möchten das größte Sport-Event der Welt in die schöne Hansestadt an die Elbe holen.

Wie auch am diesem Wochenende im Juli wird sich Hamburg in Kürze mit den diesjährigen „Cyclassics“, eines der größten Tagesrennen der Welt im Radsport, wieder einmal dem Globus präsentieren. Mit dabei werden viele bekannte Sprinter und Akteure der Tour de France sein und auf der Hamburger Mönckebergstraße über die Zielgerade sprinten.

Ob dadurch die Chancen steigen mit dem „nachhaltigen“ Konzept der Stadt bei der Wahl um den Austragungsort der Olympischen Spiele? Neben Hamburg reichen vermutlich Boston (USA), Rom (Italien), Paris (Frankreich) und Budapest (Ungarn) beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Bewerbung um die Austragung der XXXIII. Olympischen Sommerspiele ein.

Auf jeden Fall zeigen diese Wettkämpfe, dass Hamburg bereits gerüstet ist für die größten Spiele. Das Wochenende sollte jedenfalls den Wettbewerbern um Olympia das Wasser in die Augen treiben, und zwar nicht das Spritzwasser der Alster der Athleten beim Schwimmwettbewerb, sondern eher vor Neid vor dieser sportbegeisterten Kulisse.

Denn bereits bei anderen Sportveranstaltungen oder auch beim Hamburger Hafengeburtstag mit rund 1 Million Besuchern wurde deutlich, dass große Aufmerksamkeit und viele Zuschauer garantiert sind, die eine einzigartige Stimmung auf den Straßen ermöglichen. Natürlich müssen die Hamburger mit Straßensperrungen, Umleitungen der Busse und gewissen Einschränkungen im Verkehr leben. Das lässt sich selbstverständlich nicht vermeiden, wenn die prominenten Straßen und Wege in der Innenstadt von Hamburg als Bühne für den Sport herhalten sollen. Erst Recht gilt dies, wenn die Sportler am Hafen, auf dem Rathausmarkt oder auf dem Jungfernstieg wetteifern um die begehrten Medaillen. Aber das Konzept lässt sich sehen.

Der Triathlon – härteste Sportart der Welt?

Der Triathlon gilt als eines der härtesten Sport-Wettkämpfe, da er drei völlig unterschiedliche Sportarten verbindet und sowohl die technischen Raffinessen der einzelnen Sportarten als auch einen schnellen und korrekten Wechsel von den Teilnehmern abverlangt. Die einzelnen Varianten der unterschiedlichen Strecken und Distanzen weichen erheblich ab. In der kürzesten Variante (Sprint) sind die Top-Sportler etwas unter 1 Stunde unterwegs, während im weltbekannten Ironman-Wettkampf die besten Athleten ca. 8 Stunden und somit mehr als die 8-fache Zeit ohne Pause auf der Strecke sind und sich bis zum Zielstrich quälen – nur mal zum Vergleich mit dem Leben des Fußballers, der nach 45min bereits müde ist.

Der Triathlon wird bei mehreren Veranstaltern (ITU, WTC)  in unterschiedlichen Distanzen ausgetragen:

  • Sprint:
    0,75km Schwimmen, 20km Radfahren, 5km Laufen
    Zeiten: ca. 52 – 53 Minuten (Herren), 57 – 58 Minuten (Frauen)
  • Olympische Distanz:
    1,5km Schwimmen, 40km Radfahren und 10km Laufen
    Zeiten: ca. 1:45-1:50 Stunden (Herren), 2:00 – 2:05 Stunden (Frauen)
  • ITU Langdistanz:
    3km Schwimmen, 80km Radfahren und 20km Laufen
    Zeiten: ca. 4 Stunden
  • Ironman
    3,86km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,195km Laufen
    Zeiten: 7:45 – 8 Stunden (Herren); 8:30 – 9 Stunden (Frauen)
  • Ultraman (Ultraman Hawaii) – findet statt an 3 Tagen
    10km Schwimmen, 432km Radfahren, 84km Laufen
    Zeiten: ca. 22 – 23 Stunden (Herren), 24 – 25 Stunden (Frauen)

Und darüberhinaus gibt es noch ganz spezielle Ultratriathlons, die teilweise die doppelte und dreifache Strecke der Langdistanz haben. So lange werden die Wettkämpfe bei den Olympischen Spiele natürlich nicht gehen, denn sonst müssten die Sportler ja gefühlt 200x Runden um die Binnenalster laufen…